Bau der Gleisanlagen, Haltepunkte und Bahnhöfe auf Fehmarn
Der alte Bahnhof in Landkirchen
Allein die Aufzählung der notwendigen Anlagen für den Bahnbetrieb, die geschaffen werden mußten, ist bemerkenswert: 21 Kilometer Streckengleis, 12 Kilometer Bahnhofsgleise, 34 Weichen, davon in Orth fünf im Niveau der Granitpflasterung (liegen heute noch), zwei Wasserkräne, fünf Lademaße, eine Waggonwaage, sechs Ladestraßen mit Steinpflasterung, zwei Kopframpen, neun Bahnsteige.
Dazu 11 Gebäude: Bahnhof Fehmarnsund, Haltestellen Wulfen und Burgstaaken, Bahnhof Burg, Lokomotivhalle, öffentliche Toilette und Werkstätte in Burg, Bahnhöfe Landkirchen, Lemkendorf, Petersdorf und ein kleines „Empfangsgebäude" mit Pappdach von drei mal fünf Metern Gesamtgröße, zur Hälfte als „Wartesaal" deklariert, mußten auf der Endstation Orth mit ihrem 10.000 qm Hafen erstellt werden. Auf diesem „Kopf- oder Sackbahnhof" endete die 72,7 Kilometer lange KOE-Bahn.
Die Einweihung des Bahnhof Petersdorf am 9 September 1905
Fehmarnsund erhielt vier Gleise: Einfahrgleis, Aufsetzgleis, Abziehgleis und Ladestraße. Wulfen und Altjellingsdorf waren nur Haltepunkte; Burgstaaken Haltepunkt mit Hafengleis-Anschluß für drei Getreidefirmen, zwei Holz- und Kohlenhandlungen, Steinverladung und eine Olbunkerstation. Der Bahnhof Burg bekam ein größeres Schienennetz: Hauptgleis, zwei längere Nebengleise, Güterschuppengleis, 320 Meter Ladestraße (1953 eine weitere), Kopf-und Viehrampe, drei Lokschuppengleise und vier Firmen-Anschlußgleise. Die größte Baurotte arbeitete beim Durchstich der Wulfner Anhöhe. Der vor 20.000 Jahren von den nordischen Gletschern aufgehäufte Moränenkies wurde auf Feldloren-Gleisen zur ausgekofferten Bahntrasse auf der ganzen Insel befördert und diente bis zur Teilverschotterung Anfang der 50er Jahre als Schwellenbettung.
Das größte und schönste Bauwerk der elf Dienstgebäude war zweifellos der aus roten Lehmbrandziegeln errichtete, zweieinhalb Stockwerk hohe und mit kunstvollen Fenstern und Türen versehene Burger Bahnhof. Der hölzerne, pokalförmige Dachschmuck mit „Odins Auge" erinnert an die altfehmarnsche Sitte aus dänischer Zeit, das Haus vor Feuer und anderen Gefahren mit dem „Brandspieß" zu schützen. Auch das doppelte „Flügelrad" prangte als weit sichtbares Eisenbahn-Emblem in Goldschrift an den beiden verschnörkelten Holzgiebeln zum Norden und Süden.
KOE-Schienenstrecke von 1881 bis 1905 in Teilabschnitten erbaut
Mit freundlicher Genehmigung von Karl Wilhelm Klahn
Auszüge dem Buch: Fehmarn, eine Bauerninsel als Trittstein zur Welt
Erschienen im Wachholtz Verlag
Bilder: Reisecenter-fehmarn.de & Karl-Wilhelm Klahn
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