Bau des Rathauses in Burg auf Fehmarn
Grundsteinlegung am 22 September 1900
Am 2. April 1901 war Richtfest. Die Verantwortlichen hatten soviel Geld ausgegeben, dass man mit persönlicher Bescheidenheit ein Vorbild geben wollte: 14 Personen waren beim Gastwirt Heinrich Liesenberg geladen, die eine Zeche von 72 Reichsmark durch „Butterbrote", 70 Liter Bier, drei Liter Kümmel und zwei Kisten Zigarren verursachten; die zahlreichen Freirunden von dem Vater des Senior-Archivars Georg Liesenberg nicht mit eingerechnet.
Das Richtfest am 2. April 1901 wurde im Tanzlokal "Liesenbergs Gasthof" recht bescheiden mit 14 Personen gefeiert.
Die Malermeister Weber und Wulf stellten jetzt zehn Wandergesellen ein, um den Einweihungstermin des 22.November 1901 mit vielen hohen auswärtigen Gästen halten zu können. Am 22.11. 1901 der große Tag: 24 festlich gekleidete Schulmädchen standen Spalier am blumengeschückten Portal des neuen Rauthauses, als der um Fehmarn so verdiente Landrat Ernst Springer (Fähre, Eisenbahn), im Amt 1892-1919, die schönen Worte sprach: „So stelle ich mir ein Raihaus vor, Der Gerechtigkeit eine Wohnstätte Der Stadt eine Zierde Dem Bürgersinn ein Wahrzeichen!"
Der bekannte Kunstmaler Burmester aus Kiel-Möltenort hatte das fast 380 Jahre alte Rathaus kurz vor dem Abbruch auf Kosten eines Burger Damenkreises auf Öl gemalt. Dieses Gemälde wurde nach der Weiherede des Bürgermeisters Matthias Lafrenz der Stadt Burg als Geschenk überreicht, so hängt es noch heute als schönste Zierde im Sitzungssaal. Zum Abschluß der Feierlichkeiten mit zahlreichen Gesangseinlagen und vielen Glückwünschen überreichte eines am Rathausbau mitwirkenden Schmiedemeisters Töchterlein den auf einem Kissen aus Atlasseide gebetteten Stadtschlüssel mit den Worten: "Aus Lindenkronen ragt das neue Haus - weit über unsre Stadt hinaus.
Das neue Rathaus in Burg auf Fehmarn
Ein Bau geformt so stark und dauerhaft, ein Stadtbild deutscher Treu und Kraft. Was Bürgerfleiß und Bürgersinn vermag, bei festem Wollen - hier tritt es an den Tag. Wenn Einigkeit des Hauses Grundstein legt, da hat vergebens sich der Sturm geregt! So laß uns mit Gott dies Haus nun weihn - mög' es die Stätte des Friedens sein: Gieß, Herrgott, Deinen Segen aus: auf unsre Vaterstadt - auf dieses Haus"! Die Baukosten betrugen 117.000 Reichsmark, die 1923 mit der Inflation abgetragen waren. Architekt Carl Voß wurde Fehmaraner und starb 1934 in seinem „Voßhaus" auf Burgtiefe.
Der prächtige Ratssaal im Burger Rathaus von 1901.
Das "handgenagelte" Burger Stadtwappen von 1915.
Das Stadtwappen wurde erstmals 1336 nachweislich erwähnt.
Aus dem Stadt-Archiv der Stadt Fehmarn mit freundlicher Genehmigung von Karl Wilhelm Klahn
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