1210 lässt Dänenkönig Waldemar II. (1170-1241) zur Stärkung seiner Macht eine mächtige Backsteinfestung in den Ausmaßen von 36 m Breite und 53 m Länge mit vier Meter hohen Ringmauern, zwei Wehrtürmen, fürstlichen Schlossräumen, Stallungen, fünf Brunnen, Zugbrücke, Fallgitter, Wassergraben, Doppelwällen und Wehrhügel auf der strategisch wichtigen Halbinsel „Deepe“, altslawisch „gleboki“ = Tiefe, mit einem versteckt im Binnensee liegenden Hafen, „Glambeks Hauvn“, für seinen auf Fehmarn residierenden Amtmann erbauen.
1248 glanzvolle Hochzeit mit Landesfürsten und Bischöfen von König Waldemars jüngstem Sohn, Herzog Christoph, mit der
pommerschen Herzogstochter Margarete Sprenghest: seit 1248 Landesherr von Fehmarn, 1252-1259 König.
1307 „Glambeker Vergleich“: König Erich Menved (1286-1319) vermittelt erfolgreich in einem schweren Konflikt des holsteinischen Grafen mit dem Landadel.
1320 König Christoph II erlässt für die „Landschaft“ (Stadt Burg hat seit Mitte des 13. Jahrhunderts das „Lübecker Stadtrecht“) das harte „Älteste Fehmarnsche Landrecht“ mit einem Gerichtsstand auf der Festung Glambek, wo Amtmann Reventlow zugleich als „Advocatus“ wie „Justitiarius“ amtiert, 1321 „veele gode Lüüde to Glambeke hängen“ (wegen Eintretens für den Holstengrafen Johann).
1326 Holstengraf Johann „der Milde“ wird mit der steuerträchtigen Bauerninsel Fehmarn belehnt und erlässt ein „milderes“ Geschworenen-Landrecht (Handfeste) mit Abschaffung des Glambek-Gerichts: diese Rechtsquelle gilt bis 1558.
1358 taucht König Waldemar „Atterdag, dann eben ein anderer Tag!“, mit einer Schiffsarmada vor der Tiefe auf. In seiner Regierungszeit (1340-1375) wütete 1348-1351 der „Schwarze Tod“, der ein Drittel der Bevölkerung dahinraffte. Im heftigen Kampf am Strand wird der König durch einen Schwerthieb verwundet.
Der Festungs-Amtmann flieht im Anblick der großen Übermacht und die Glambek wird eine schnelle Beute Atterdags, die Holsten werden vertrieben.
1359 erobert der Sohn von Johann dem Milden, Graf Adolf VII, im Bunde mit den verwandten Herzögen von Schleswig und Mecklenburg die Insel zurück.
1416 erobert Dänenkönig Erik den Pommer Fehmarn und lässt den Glambek-Hauptmann enthaupten, die Holsten erobern kurz darauf die Insel zurück.
1420 erscheint König Erich VII. mit 700 Schiffen bei Flügge. Er wird zweimal abgeschlagen, doch der dritte Landeversuch gelingt und seine Soldateska verwüstet die Insel fast vollständigt und ermordet zwei Drittel der Bevölkerung.
1424 erobert Holstengraf Adolf VIII. Fehmarn zurück und lässt die Insel mit überwiegend Dithmarscher Bauernfamilien neu besiedeln. 1426 ruft der Graf die kampfesmutigen „Vitalienbrüder“ Seeräuber zur Eroberung der stark befestigten Glambek zu Hilfe, diese bleiben hier bis zur Verpfändung an Lübeck 1435.
1558 beschwert sich der Amtmann beim Landesherrn über den Verfall der Festung. Bei der Vorlage des „Neuen fehmarnschen Landrechts“ wird Rantzau von den Insulanern tätlich angegriffen: zur Strafe müssen sie ua. dem Amtmann in Burg ein neues Haus bauen. Die Glambek dient fortan als Lagerhalle für Holz.
1627 erobern 500 kaiserliche Soldaten unter dem Grafen von Merode in Insel.
1628 entwickelt sich bei der Rückeroberung unter Christian IV. um die Glambek ein Kampf, bei dem die Burg endgültig zerstört wird. Die Backsteine werden z.T. abgetragen bis die einstige Schloss-Herrlichkeit unter Flugsand versinkt.
1748 Errichtung der Graupenmühle „Glambeksmöhl“, 1862 abgebrochen.
1872 13. Nov., eine Sturmflut mit 3,86 über NN spült die Burg-Ruine wieder frei!
1908 Freilegung der Schlossgründe durch J.A. Bundies und Architekt Carl Voß.
1909 Bau eines „Warteturms“ zur Wartung der mittelalterlichen Fundschätze.
2002 Stadt Burg erwirbt das 6097 qm große Schloss-Areal aus privater Hand.
Mit freundlicher Genehmigung von Karl-Wilhelm Klan
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