St. Nikolai - Eine der schönsten Kirchen im Lande
Beeindruckt blicken die Fehmarn Gäste (und zuweilen die Insulaner selbst) auf dieses wuchtige, langgestreckte, harmonisch gegliederte rote Backstein-Gotteshaus mit seinem imposanten quadratischen, kunstvoll mit Rautenmustern und Vierpass- wie Rundbogen-Blenden verzierten, 48 Meter hohen Kirchturm: gekrönt von einem zopfigen Barockhelm mit achteckiger Laterne und dieses inmitten eines grünen Kranzes von 65 im Jahre 1847 gepflanzter Lindenbäume um einen mit Felsen eingefassten Friedhof, welcher so alt ist wie die Stadt selbst.
St. Nikolai Kirche
Der Grundstein und somit der erste Teil der heutigen Backstein-Hallenkirche St. Nikolai wurde in der baulichen Übergangszeit von der Romanik (10. bis 12. Jh.) zur Gotik (13. bis 15 Jh.) 1220-1230 mit den drei kreuzgewölbten Westjochen des Mittelschiffs und den beiden gewölbten Seitenschiffen gelegt, ein zweijochiger Kastenchor bildete den Kirchenabschluss.
Die zunehmende, spendenfreudige Bevölkerung im „Oberkirchspiel" mit einem regen Kirchenbesuch in frommer Zeit, machten um 1485 eine spätgotische Kirchenvergrößerung nötig. Diese zweite Phase des Kirchenbaus wurde etwas höher und breiter unter Durchbrechung der beiden Seiten des Kastenchores durchgeführt und somit zwei verlängerte, gewölbte Mittelschiffjoche mit beiderseitigen Nebenjochen geschaffen: somit hatte das Burger Gotteshaus zu dieser Zeit um 1490, in den Stadtarchiv-Unterlagen nur „Stadtkirche" (mit einem St. Nikolai-Altar) genannt, eine Gesamtlänge über fünf Joche („Joch" bedeutet in der kirchlichen Architektursprache: durch vier Eckstützen überwölbte Raumeinheit) im Langhaus mit beiderseitigen, gleichlangen, gewölbten Nebenschiffen von 37 Metern.
Der Herzschlag der Kirche ist eine "Weule-Bockenem" von 1886
Äußerlich wurden hierbei die romanischen Rundfenster dem Zeitgeschmack entsprechend mit Spitzbögen „nachgotisiert" und der romanische Rundbogenfries unter dem niedrigen Kirchendach von den Spitzbögenfenstern teilweise durchbrochen und somit die Stilharmonie der Vorväter leider nicht gewahrt. In einem dritten Abschnitt dieser bauseligen Zeit wurde um 1495-1500 ein sechtes Joch mit gewölbten Haupt- und Seitenschiffen geschaffen, bei dem die Errichtung des Chorhaupts bereits eingeplant war.
Die alte Glocke, eine von zweien - die Zweite wurde gestiftet, der Kirche von 1920 ruht
im Grase des Glockenturms. Am Rand des Glockenmantels steht geschrieben:
"Ulrich und Weule APOLDA Beckenem 1920". Die Glocke hat in schweren Zeiten zum
Gottestdienst gerufen.
Das Taufbecken der Kirche
Deutlich sichtbar nach der Architektur von Innen mit den gleichen Gurtbögen wie den Widerlagern der Gewölbe und außen mit der gleichen beschlagenen Felssteinsetzung in der Höhe bis 6 Metern vom Stützpfeiler zum Auffangen der Gewölbe des 6. Jochs bis zum Chorhaupt. Diese, das Hauptschiff nach Osten abschließende, fast halbrunde, herrlich konstruierte Apsis ist nach der sakralen Auslegung nur der Geistlichkeit vorbehalten und zumindest eine Stufe höher angelegt, ist Standort des Altars und Kreuzifix mit brennendem Licht und in katholischer Zeit beidseitig mit Mönchstühlen zum respondierenden Wechselgesang ausgestattet. Der Architekt Gunnar Seidel aus Preetz hat in einer wissenschaftlichen Untersuchung bestimmter Altäre und Taufen mittelalterlicher Kirchen wie der Vizelinkirche in Bosau und der Nikolai-Kirche in Burg „Energiefeider" von sich kreuzenden Wasseradern mit Erdstrahlen entdeckt, wo der Prediger hohe Kraft sammeln kann. Ganze Städte, wie Tier, wurden nach diesen Standorten für Kirchen ausgesucht.
Ist es ein verlorenes Wissen alter Baumeister?
Weitere Informationen zu dem Thema Kirchen auf Fehmarn, erhalten Sie in dem von Karl Wilhelm Klahn "Ostsee-Insel Fehmarn: Burger Kirchen, Kapellen, Gebäude mit Historik, Personen und Anekdoten".
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