St. Nikolai Kirche

Die St. Nikolai in Burg auf Fehmarn

Geschichte von St. Nikolai

Die St. Nikolai-Kirche in Burg und die Petrikirche in Landkirchen sind die ältesten Kirchen auf der Ostseeinsel Fehmarn. Ein Datum der Grundsteinlegung ist bei beiden Kirchen nicht bekannt. Das erste Gotteshaus auf der Insel war die Peter-Pauls-Kapelle in der Gemarkung Puttgarden, die 1198 urkundlich genannt wurde. Der Bau von St. Nikolai wurde vermutlich um 1230 begonnen.

Der älteste Teil der Kirche stammt aus dem Übergang von der Romanik zur Gotik. Die romanischen Bauelemente sind außen zu erkennen am Rundbogenfries unter dem Dachfirst, der Nordbogenblende an der Nordseite und Rundbogenfenstern, die später in gotische Spitzbogenfenster umgebaut wurden, wobei die Spitzbögen den Rundbogenfries durchbrechen. Romanisch sind drei Joche des Mittelschiffs und die beiden Seitenschiffe. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche im spätgotischen Stil vergrößert.

Der dritte Bauabschnitt wurde 1505 begonnen. Die Kirche erhielt dabei das sechste Joch. 1506 wurde an der Nordseite das Likhus, das Leichenhaus angebaut, das jetzt als Sakristei genutzt wird, außerdem auf der Südseite die 1842 abgebrochene Garwekammer, in der liturgische Geräte und die Gewänder der Priester aufbewahrt wurden. Sie wurde zeitweilig als Grabkammer genutzt. Aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt auch die Wendeltreppe an der Südseite, die heute keine Funktion mehr hat. Auch der Glockenturm stammt aus dem dritten Bauabschnitt; er wurde 1513 fertiggestellt. Er war zunächst mit einem Spitzdach versehen, das am 3. November 1763 durch einen schweren Nordweststurm zerstört wurde. 1763 war die spätbarocke Turmhaube fertiggestellt.

Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche zweimal saniert, ab 1817 und ab 1846. Von 1846 stammt eine Zeichnung, die noch Renaissance-Ausmalungen des Gewölbes mit Apostel- und Tierfiguren zeigen. Die Malereien wurden weiß übertüncht und später teilweise freigelegt, ebenso wurde die gemalte Quaderung der Wände und Pfeiler rekonstruiert. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Kirchenschiff und Turm erneut umfassend saniert und ein Anbau am Turm, der als Kalkkammer oder Knakenkammer (Knochenkammer) bezeichnet wurde, entfernt.

1936 wurde die Röhren- und Warmwasserheizung durch eine Warmluftheizung ersetzt. Das neue Kirchengestühl aus brasilianischer Kiefer versah der Bildhauer Georg Matthiesen 1939 an deren Wangen mit Wappen von Fehmarn und Hausmarken.

Die Kirche ist ohne Turmhalle 51 Meter lang und rund 18 Meter breit – 16 Meter am Westende und 20 Meter am Ostende. Die Gewölbe haben eine Höhe von neun bis elf Meter.

St. Nikolai Kirche

Vor dem Eingang zum Turm

Inventar

Das älteste Inventar der Kirche ist die Bronzetaufe mit der lateinischen Inschrift anno milleno tricenteno nonageno primo non pleno fontem dedit hunc michi beno korp episcopus arosiensis. Frei übersetzt Im Jahre 1391 (nicht voll) gab mir diese Taufe Beno Korp, Bischof von Arosia. Die Herkunft des Taufbeckens ist ungeklärt; es wird vermutet, dass sie aus Schweden stammt und zur Regierungszeit des schwedischen Königs Gustav I. Wasa nach Fehmarn kam.

Bei dem Bischof von Arosia handelte es sich wahrscheinlich um Bono Korp, der um 1391 Bischof von Västerås war. Der Ort wurde in der Wikingerzeit als Handelsplatz unter dem Namen Aros gegründet. Der Taufkessel aus Silber wurde von dem Lübecker Silberschmied Kolmann angefertigt. Die zweite Taufe der Kirche, eine Steintaufe aus Gotländer Sandstein aus dem Übergang von der Romanik zur Gotik, war verschollen, wurde bei Ausschachtungsarbeiten in der Süderstraße entdeckt und 1928 wieder aufgestellt. Der Fuß wurde ersetzt.

St. Nikolai Kirche

Der Altar der Kirche

Die Kanzel im holländischen Barock aus dem Jahr 1667 stiftete der Burger Pastor Matthias Lobetanz zum Gedächtnis seiner im selben Jahr im Alter von 34 Jahren gestorbenen Frau Ingeborg Fabricius. Vier Holzplastiken aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert stellen Maria, Maria Magdalena, St. Antonius und Johannes dar. An einem Pfeiler nahe der Stehkanzel aus dem 20. Jahrhundert erinnert eine Tafel mit der Überschrift „Gedechtnis der Strafen Gottes und der Unterschrift „Peter Krumfues, der Kirchenvorsteher mit dem Datum Anno 1632, 4. Febr. an die Umbilden, die den Einwohnern Burgs in den 20er und 30er Jahren des Jahrhunderts widerfahren waren.

Genannt werden eine „große Wasserflut vom 10. Februar 1625 mit hohem Verlust an Menschenleben und Tieren, Hagelschlag, der am 18. Juni 1626 das Getreide vernichtete, die Pestepidemie, die zwischen dem 28. Mai und 11. Oktober 1629 in Burg und Umgebung 752 Menschenleben kostete, darunter auch die der drei Prediger der Gemeinde.

An den Geistlichen Hinrich Maes (*12. Juli 1584) , der dieser Epidemie am 3. September 1629 zum Opfer fiel , erinnert ein Renaissance-Epitaph. Ein Epitaph, ebenfalls im Stil der Renaissance, ist dem Burger Bürgermeister Claus Pries (†1666) gewidmet. Aus der Barockzeit stammt das Epitaph für den Bauern Carsten Raloff (†1651) aus Ostermarkelsdorf und seine Frau Gerdrut. Auch das Epitaph für Bürgermeister David Gloxin (1567-1646), der zusammen mit Pries amtierte, ist im Stil des Barock gehalten.

Es ist wahrscheinlich eine Lübecker Arbeit. Weitere Epitaphe erinnern an Benjamin Gloxin, den Sohn des Bürgermeisters David Gloxin, Frentz Rauert (†1709) und seine Catharine Beyers (†1708) sowie Johannes Conrad Oporinus (†1684), der Kantor in Bannesdorf gewesen war. Ein Bildnis zeigt Friedrich W. Schumacher (*1863 in Burg), der als „Freund und Gönner der Burger Kirche genannt wird, ein weiteres Propst Conrad Diedrich Stresow.

Fresken

Viele Verziehrungen kleiden das Bild der Kirche

Von den einst wahrscheinlich acht Altären an den Kirchenpfeilern ist der Blasiusaltar, dessen Baldachin die Jahreszahl 1513 trägt, als einziger erhalten. Er wird als Lübecker Arbeit dem Meister des Schlutuper Altars zugeschrieben. Der gotische dreiflügelige Hauptaltar stammt aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Künstler ist unbekannt. Die neue Kleuker-Orgel wurde am 8. Juni 1975 geweiht. Die älteste Orgel, auf der 1685 Dietrich Buxtehude spielte, stand bis 1732.

Die Orgel

Die Orgel der Kirche

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2022/06/09
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