Bau eines Leuchtturmes: 1870 bis 1872
Frühere Orientierung der Seeleute: das Flügger Holz
Der rote, achteckige Flügger Leuchtturm mit den weißen Bändern ist stolze 37,5 Meter hoch. Die Hauptbirne ist 400 Watt stark - der Laternenraum ist zwar für Besucher nicht zugänglich, im Inneren des Turmes sind jedoch anschauliche Informationstafeln angebracht. Und er hat eine lange Geschichte. Eine Baumgruppe, das sogenannte "Flügger Holz", diente den Seeleuten in früheren Zeiten als natürliche Landmarke zur Orientierung, um die Untiefen "Flügger Sand" und "Breiter Barg" zu umschiffen.
Inhaltsverzeichnis
Der Leuchtturm nach der Renovierung 2011
Die Geschichte des Leuchtturms in Flügge
Als die Baumgruppe abstarb, genehmigte das preußische Ministerium für Handel und Verkehr den Bau eines Leuchtturmes auf der vorgelagerten Halbinsel "Krummsteert", der von 1870 bis 1872 erbaut wurde. Dieser achteckige, gelbe Backsteinturm wurde nach 44 Dienstjahren durch einen Neubau ersetzt, der erste Turm wurde anschließend abgetragen.
1916 nahm der neue achteckige Leuchtturm seinen Betrieb auf. Zum Schutz gegen Wetterwidrigkeiten wurde er in den Jahren 1976/77 mit Faserzementplatten verkleidet und erhielt so sein heutiges Erscheinungsbild. Braucht man denn in der hochtechnisierten Welt heute überhaupt noch Leuchttürme zur Orientierung auf See? Hannes Leichsering, der nicht nur sieben Jahre Hafenmeister in Orth war, sondern davor sieben Jahre lang zur See fuhr, kann das nur bejahen: "Man vertraut immer erst seinem Auge und dem Leuchtturm, dann erst der technischen Angabe", spricht er aus Erfahrung. Der Fremdenverkehrsverein Westfehmarn bietet übrigens Radtouren zum Flügger Leuchtturm an - mit gemeinsamem Picknick und Turmbesteigung.
Umbauarbeiten am Leuchtturm ab 2010
Kosten ca.: 240.000 Euro
Arbeiten: Außenfassade wurde vollständig erneuert
Der Flügger Leuchtturm war ins Alter gekommen, so dass umfangreiche Arbeiten, Kostenpunkt etwa 240.000 Euro, erforderlich waren. Die Außenfassade wurde vollständig entfernt und in den Urzustand von 1915 (Farbe Gelb-Ocker) gebracht. Im Innenbereich ist der Treppenaufgang völlig marode und wird wurde gegen eine moderne Version ausgetauscht.
Der Turm wurde für ca. 1 Jahr geschlossen. Für Besucher war der Kaffeegarten und Kiosk aber weiterhin geöffnet. Trauungen wurden in dieser Zeit im Leuchtturm von Staberhuk abgehalten. Wir waren für Sie noch mal ende September 2010 wieder beim Leuchtturm. Dieser war zu diesem Zeitpunkt zur Hälfte fertiggestellt und sollte laut Betreiber zum Ende des Jahres 2011 vollständig umgebaut sein.
Der Flügger Leuchtturm im September/Oktober 2011
Höhe des Turms: 37,5 Meter
Hauptbirne: 400 Watt
"Gehört Dir der Leuchtturm?" "Ist er noch in Betrieb?" Wieviele Stufen hat er?" "Ist es nicht fürchterlich einsam, hier zu wohnen - gerade im Winter?" Fragen, die Hannes Leichsering täglich einige Dutzend Male beantworten muss.
Einsam ist es, ja. Aber fürchterlich nicht. Denn Hannes Leichsering gefällt die Abgeschiedenheit ebenso wie sein Häuschen direkt neben dem Turm. Nein, der Leuchtturm gehört ihm nicht, aber täglich (außer montags) öffnet er den Flügger Leuchtturm von 10 bis 17 Uhr für die Besucher. Von der Galerie des Bauwerks hat man einen herrlichen Blick über die Insel und die Ostsee. Schwindelfrei sollte man allerdings sein, denn immerhin sind es 162 Stufen bis zum Ziel.
Ja, der Leuchtturm an der Südwestküste ist noch in Betrieb, zählt doch der Fehmarnbelt bekanntlich zu einer der weltweit am meisten befahrenen Schifffahrtsstraßen. Alle fünf Leuchttürme der Insel Fehmarn - neben Flügge sind dies Westermarkelsdorf, Marienleuchte, Staberhuk und Strukkamp - sind übrigens inzwischen auf vollautomatischen Betrieb umgestellt und werden durch die Revierzentrale des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck in Lübeck-Travemünde fernüberwacht.
Der obere Teil des Turms ist bereits fertig.
Fragen & Antworten:
Der Flügger Leuchtturm liegt in der Nähe vom Stand bei Flügge und ist nur mit dem Fahrrad oder zu fuß erreichbar. Kraftfahrzeuge können hier leider nicht direkt vor den Leuchtturm fahren. Die knappen 1.5 KM sind ein schöner Fußmarsch vorbei an Feldern und Wiesen.
Als kleiner Tip: Der Weg zum Turm ist eine sehr schöne Möglichkeit mit seiner Fellnase einen ausgedehnten Spaziergang zu machen.
Öffnungszeiten:
Montag ist Ruhetag
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
letzter Einlaß: 16.30 Uhr
Eintrittspreise:
Jugendliche ab 16 Jahren & Erwachsene: 3,00 Euro
Kinder ab 2 Jahren: 1,00 Euro
Stand 09/2020 alle Angaben ohne Gewähr
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte die Webseite vom Flügger Leuchtturm
Erster Turm: Krummsteert Baujahr von 1870 bis 1872
Neuer Turm: Baujahr von 1914 - 1915
Einweihnung: 1916
Umbauarbeiten: 1976 - 1977 wurde der Turm mit Faserzementplatten verkleidet
Renovierung: 2010 - 2011
Geografische Position:
54° 26 33 nördl. Breite
011° 01 09 östl. Länge
Höhe: 37,5 Meter
Hauptbirne: 400 Watt
Stufen: 162
Kartenansicht:
Fotogallerie: Umbau Flügger Leuchtturm
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