Bahnhof und Fährhafen Puttgarden
Die Insel mit 78 Kilometern Küstenlinie der unterschiedlichsten Formationen vom feinen weißen Sandstrand im Süden, Steilküsten im Osten und Geroll-Kiesstränden mit vogelreichen Strandseen im Westen wie Norden hat keinen natürlichen Hafen. Das Meer hat in Jahrtausenden besonders die Nordküste glatt geschliffen. Die wenigen Einbuchtungen sind flach, wie der Bürger Binnensee, die Orther Bucht oder die Lern ken hafener Bucht, die durch regelmäßig wiederkehrende Sturmfluten verschlammten und ohne ständige Ausbaggerungen für Lastschiffe ungeeignet waren.
Bau der Hafenanlage in Puttgarden
So wurde fehmarnscher Weizen, seit dem 13. Jahrhundert nach Flandern, England und Norwegen verschifft, bis zur Fertigstellung des Burger Hafens 1870 überwiegend auf der Reede vor Burgtiefe „geböötert": Das Getreide wurde in 200-Pfund-Säcken mit kleinen Booten zu den in tieferem Wasser liegenden Lastseglern gerudert und mühselig übergeladen. Die Planer der Vogelfluglinie von 1958 ließen neue Gutachten für einen günstigen Fährhafen an der Nord-oder Nordostküste der Insel erstellen.
Dabei hatte Westermarkelsdorf wasserbautechnisch die größten Vorteile, aber die wirtschaftlichen Nachteile längerer Land-wie Seewege und den größeren „Zerschnitt" Fehmarns. Presen wiederum zeigte eine zu starke Strömung und bei Ostwinden hohen Wellengang. Man kam auf den früheren Hafenplan direkt hinter dem Fischerdorf Puttgarden zurück, verlegte ihn aber wegen des sich ständig vorschiebenden Puttgardener Riffs um 1.200 Meter von der alten Mole zum Osten.
Der Hafen von Puttgarden während der Bauphase
Ein moderner Fährhafen mit großzügigem Bahnhof sollte auf 55 Hektar von bestem fehmarnschen Ackerboden in knapp vier Jahren geschaffen werden. Im Frühjahr 1959 wurde das künftige Hafenbecken einnivelliert, und im Juli zeigten die aufs Meer hinauslaufenden Pfähle die Umrisse einer zangenförmigen Molen-Einfassung. Dänische und deutsche Steinfischer brachten 300.000 Tonnen Findlinge aller Farben, Formen und Größen für die 630 Meter lange Westmole und für die 820 Meter lange Nordmole, deren Endpunkte mit massiven Betonköpfen die 85 Meter breite Hafeneinfahrtbildeten.
Um ein Einsinken und Ausspülen der gewaltigen Felsbrocken in den seifigen Meeresboden zu erschweren, wurden zuvor mächtige Matten von gebündelten Faschinen auf den Meeresgrund abgesenkt. Die kostspieligen Felsenmolen, in drei Jahren hergestellt und mit einer begehbaren Betonplattform von drei Metern Breite in der Höhe von 3,30 Metern über NN versehen, sind ein Paradies für Angler.
Abbildung eines Molenkofes
Der fertige Hafen von Puttgarden
Foto-Copyright: Schöning GmbH & Co.KG
Foto-Copyright: Schöning GmbH & Co.KG
Wir bedanken uns bei der Schöning GmbH & Co.KG für die Bereitstellung der oberen zwei Bilder.
Mit freundlicher Genehmigung von Karl Wilhelm Klahn
Auszüge dem Buch: Fehmarn, eine Bauerninsel als Trittstein zur Welt
Erschienen im Wachholz Verlag
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