Die Fehmarnsund - Einweihung des Dampftrajekts
Die Fehmarn erbaut 1903 direkt nach der Auslieferung von der Werft Klawitter
Die Kreis-Oldenburger-Eisenbahn-Gesellschaft war sich ihrer Verantwortung mit der übernommenen Fährgerechtsame vom 6. Juni 1902 wohl bewußt: Sie sollte Fehmarn als erste deutsche Insel mit einem Dampftrajekt (Trajekt) sicher, pünktlich und zeitgemäß verbinden. Sie wählte die Danziger Schiffswerft und Maschinenfabrik J.W. Klawitter für den Bau einer Schraubendampferfähre mit folgenden Daten und Maßen aus:
Die "alte Zeit" der Übersetzung
87,59 Bruttoregistertonnen, zwei Dampfkessel mit 120 Pferdestärken, 5 Knoten Geschwindigkeit, 24,5 Meter Länge, 7,2 Meter Breite über Wagendeck, 2,5 Meter Tiefgang. Wie bei der Eisenbahn allgemein üblich, erhielt das neue Fährschiff den Namen des Heimathafens Fehmarnsund.
Die erste Sundfähre "Fehmarn"
Die Ankunft des Trajekts war im Fehmarnschen Wochenblatt für den 4. September 1903 gegen drei Uhr nachmittags avisiert worden. Einige hundert Insulaner erwarteten am Sunder Sandstrand das neue Fährschiff.
Die Fehmarnsund am Tag der Eröffnung
„Door kümmp he", hieß es plötzlich, als im abendlichen Dunst bei Dameshövet schwarzer Qualm zum Himmel stieg. Am südöstlichen Horizont zeichneten sich Umrisse des Schiffes ab. „Man, - is de groot", jubelten die fassungslosen Fehmaraner, die es immer noch nicht recht glauben konnten, daß die Zeit der „Arche Noah" wirklich vorbei sein sollte. Der erste Sundkapitän Hinz legte unter Sirenenhupen und zu den Klängen der Stadtkapelle Jürgens das über alle Toppen geflaggte, schwarz-weiße Dampftrajekt im Heimathafen an, wo es 60 Jahre lang ein überaus bewegtes Dasein führte und noch heute unter seinem alten Namen in stark restauriertem Zustand als Arbeitsschiff seinen Dienst im Fährbahnhof Puttgarden versieht.
Weitere Impressionen aus dieser Zeit:
Die Trajekstation Fehmarnsund um 1903
Eines der ersten Automobile welches vom Bahnpersonal bestaunt wird
Die Fehmarnsund, erbaut 1903 mit dem Triebwagen 1925
Das Haus des Kapt. H. Schröder
Kapitän Heinrich (Hein) Schröder
Kapt. Schröder I (rechts) und sein Steuerman und spätere Kapitän der "Fehmarn"
Seltene Luftaufnahme des Hafens
Fehmarnsund Hafen
Der ramponierte Hafen, die rechte Anlegemauer war aufgrund einer Kollision defekt
Die Zeit der „Arche Noah". So wurde die alte Fähre über den Fehmarnsund genannt
Anlegemanöver der Fehmarnsund
Eine der letzten Fährschifffahrten der Fehmarnsund im April 1963. Denn am 30. April 1963 wurde die Fehmarnsundbrücke eingeweiht. Die Vogelfluglinie mit dem Fährbahnhof Puttgarden nahm am 14. April 1963 den Betrieb auf.
Mit freundlicher Genehmigung von Karl Wilhelm Klahn
Auszüge dem Buch: Fehmarn, eine Bauerninsel als Trittstein zur Welt
Erschienen im Wachholtz Verlag
Fotos: Reisecenter-Fehmarn & Karl-Wilhelm Klahn
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