Die letzte Fahrt der Niobe
Am 1. Juli 1932 waren die Offiziersanwärter des Jahrgangs 1932, aber auch eine Gruppe von Unteroffiziersanwärtern auf die NIOBE kommandiert. Unter dem erfahrenen Kommandanten, KptLt Heinrich Ruhfus, den Ausbildungsoffizieren und den Unteroffiziersausbildern begann die sportlich harte Ausbildung in der Takelage. Zunächst in Kiel an der Pier, mit Entern und Segelexerzieren, d.h. provisorischem Segelsetzen und -bergen Entern nach der Stoppuhr, das Bewegen an und auf den Rahen in luftiger Höhe stellte hohe Anforderungen an die jungen Leute, die mit Begeisterung die ersten Schritte in dem erwählten Seemannsberuf erlernten. Bald ging es in die Kieler Bucht zum Üben. Nach drei Wochen konnte das Schiff zur Fahrt in die östliche und nördliche Ostsee auslaufen. Swinemünde, Wisby und andere traditionelle Plätze an der Ostsee waren das Ziel.
Am 24. Juli lief die Niobe von Kiel aus. Am 25. d.M. wurde abends westlich Fehmarn geankert. Die "Kadetten" waren begeistert, nun eine erste richtige Seefahrt zu erleben. An das enge Bordleben hatte man sich gewöhnt.Am 26. Juli ging das Schiff ankerauf. Die Jungs arbeiteten am Spill, um den Anker von Hand zu hieven. Alles war ein tolles Erlebnis.
Das Wetter war gut und leicht. Bei südöstlichen Winden von 4-5 Windstärken ging es in den Fehmarn-Belt ostwärts. Mit vollen Segeln auf Backbordbug lief das Schiff gut. Kurz nach 12.00 Uhr wurde auf südöstlichen Kurs und Steuerbordbug gewendet. Das Fehmarn-Feuerschiff war voraus in Sicht. Da der Wind weiter rechts drehte, wurde vor 14.00 Uhr erneut auf Backbordbug gewendet. Die Arbeit führte die Steuerbordwache aus, die an Deck in Bereitschaft war. Kurz zuvor hatte noch das damals berühmte neue Flugboot DO X, der Stolz der Nation, das Schiff passiert. Die Besatzung beobachtete bewundernd das ferne Flugboot.
Mit freundlicher Genehmigung von Karl-Wilhelm Klahn
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