Mit der beginnenden Verklinkerung traten für Mauermeister Friedrich Hammer und Architekt Carl Voß die ersten großen Bau-Schwierigkeiten auf: beide waren mit der ersten größeren Lieferung an roten Mauersteinen nicht zufrieden, da sie weder in der Qualität noch nach dem Format den Ausschreibungs-Richtlinien entsprachen.
Die liefernde erste moderne fehmarnsche Dampfziegelfabrik hatte sich 1895 außerhalb des westlichen Stadt Burg, heute Sky-Markt, angesiedelt. Der Besitzer Georg Schacht war in Burg Eigentümer der Textil- bzw. Kolonialwarengeschäfte Grambow-Priesmeyer am Markt und Nielsen-Kietzmann an der Ecke Priesterstraße, außerdem baute Schacht gerade das erste Burger „Hochhaus" westlich vom heutigen Amt Fehmarn. Mit den auf Jahre vorproduzierten, jetzt nicht akzeptierten Mauersteinen, ging der mutige Geschäftsmann Konkurs und der Kaufmann Bundies (E-Werk- und Feuerwehrgründer) stieg mit dem Schachschen Brennmeister Otto Neuwohner ins Ziegelgeschäft etc. ein.
Das Burger Rathaus...
Der Rathausbau verzögerte sich um Monate, da auch der nächste Lieferant „Scheunensteine" und keine „Rathausqualität" lieferte, und erst mit dem dritten Ziegellieferanten waren die anspruchtsvollen Herren zufrieden, dieser jedoch produzierte in Rathenow bei Potsdam. Auch die Dachziegelfrage war eine äußerst probate, Architekt Voß hatte seine architektonischen Vorstellungen und wich hiervon keinen Millimeter ab.
Schließlich fand man in dem fernen Ratibor in Schlesien eine Dachziegelbrennerei, die das gewünschte Produkt in Form eines dunkelblauen Biberschwanzes in der Schwarzdorn-Brenntechnik hervorbrachte, diese wurden bei der Rathaus-Neubedeckung um 1980 ersetzt. Jetzt schritten die Arbeiten zügig voran, es wurden überwiegend Burger Firmen berücksichtigt:
"die Zimmerarbeiten wurden Meister Eyberg übertragen, Wasserleitungsanlagen Gottlieb und Heinrich Steenbock, Glaserarbeiten Steig und Albrecht, Malerarbeiten Weber und Wulf, Tischler Leffler und Kordt, sowie Schmiedearbeiten Spiekermann und Burr (Schwanenteich)."
Für die besonderen Rathausarbeiten wie Glasmalerei, Warmwasserheizung, Blitzableiter, Turmdachspitzen und der Anfertigung von Ratssesseln im Sitzungssaal (durch das Möbelmagazin des Tischleramts Altona), wurden auswärtige Spezialfirmen verpflichtet.
Aus dem Stadt-Archiv der Stadt Fehmarn mit freundlicher Genehmigung von Karl Wilhelm Klahn
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